Wagen für den Winterurlaub vorbereiten – Bremsen

Hallo,

hier nun die Details, die man bei der Bremsanlage zu beachten hat, möchte man mit seinem Wagen beispielsweise über den Fernpass fahren. Ich bin ihn vor vier Tagen rauf und wieder runter, ein echtes Abenteuer, auch wenn man nicht wie der letzte Henker fährt. Nun, wer nicht selber nachsehen möchte kann im Zweifelsfall einfach zur Werkstatt fahren und macht was die da sagen. Vielleicht hilft dann dieser Artikel dabei wenigstens nicht total über den Tisch gezogen zu werden.

Frische Bremsflüssigkeit

Definitiv fällig ist frische Bremsflüssigkeit. Diese muss alle zwei Jahre gewechselt werden, da sich mit der Zeit Wasser darin sammelt. Es gibt noch weitere Gründe, aber das ist der absolut wichtigste. Wird die Bremsanlage richtig heiß, kann das Wasser verdampfen und es bilden sich somit Gasblasen in den Bremszylindern. Will man dann bremsen passiert nicht viel, da Dampf im Gegensatz zu Bremsflüssigkeit komprimierbar ist. Die Bremsflüssigkeit würde den Druck unvermindert übertragen, Dampf eben nicht.

Reifen aufpumpen

Es ist so, als ob man einen Reifen aufpumpt. Auch wenn er schon aufgepumpt ist, kann man dennoch viel mehr Luft hineinpumpen. Ist ein Bar drauf und man pumpt noch mal dasselbe Volumen hinein, sind es zwei Bar, das halten viele Reifen locker aus. Würde man das mit Wasser machen, wäre der Reifen doppelt so groß wie normal, dabei geht jeder Reifen mit Sicherheit kaputt.

Ob der Tüv die Bremsflüssigkeit kontrolliert kann ich nicht sagen, möglicherweise nicht. Normalerweise wird ein Wechsel irgendwo vermerkt, oft wird im Motorraum ein Aufkleber mit Datum angebracht. Die Flüssigkeit am besten kurz vor den Tüv Terminen tauschen lassen, dann kann der Wagen danach gleich dort auf den Bremsenprüfstand.

Scheiben und Klötze

Abgesehen davon sollten die Scheiben und Klötze innerhalb der Tolleranzen sein. Wer nicht fährt wie wild kann sich dabei eigentlich auf den Tüv verlassen. Bemängelt der die Scheiben und Klötze nicht, kann man höchstwahrscheinlich fahren. In zwei Jahren kann aber natürlich viel passieren. Hat man viele Kilometer gefahren, sollte man schon mal genauer nachsehen.

Die Scheiben sind dabei dem geringsten Verschleiß unterworfen, die können 100.000 Kilometer machen. Klötze halten dagegen nicht so lange, die halten vielleicht 40.000 Kilometer bei normalem Fahrverhalten. Manche haben Verschleißwarnkontakte, oft aber nur vorne und nur einseitig.

Gummiteile mit Silikonfett pflegen

Bei den Witterungsverhältnissen ist es günstig wenn man beim Reifen- oder Bremsenwechsel mal einige Gummiteile mit Silikonfett gepflegt hat. Wer seinen Bremsen einen gefallen tun möchte kann am besten vor Ort gleich nach dem Abstellen des Wagen ein spezielles Spray auf die Scheiben auftragen, dass vor Korrosion schützt. Clever ist es nach Möglichkeit nicht die Handbremse anzuziehen, da sich dort wo die Klötze auf der Scheibe aufliegen die Korrosion anders gestaltet. Es kann sich so eine kleine Unebenheit aufbauen, die durch Bremsen nicht unbedingt wieder verschwindet.

Karl

Titelfoto: Wintereinbruch © Jürgen Fälchle – www.fotolia.de